Wenn Autor:innen sich mit einem neuen Thema beschäftigen, kann es passieren, dass daraus ein Buch wird. So war es mit meiner neu entdeckten Leidenschaft fürs Papierfalten. Ich habe mich auf die Spuren des Kindergarten-Begründers Friedrich Fröbel begeben, der das Papierfalten in seiner Pädagogik einbaute, und hatte die Idee für das Buch „Papierfalten in der Kita“, aus dem sich eine kleine Reihe von Kreativ-Büchern für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen im Don Bosco Verlag ergeben hat.
Papierfalten in der Kita
Bei der Suche nach den Ursprüngen des Papierfaltens bin ich immer wieder auf Friedrich Fröbel gestoßen. Nicht, dass er diesen Umgang mit Papier erfunden hätte, aber er hat dafür gesorgt, dass Papierfalten in die Kindergärten Einzug gehalten hat und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Japan, der Heimat von Origami, was nichts anderes als Papierfalten ist. Fröbel hatte einerseits im Blick, dass Kinder beim Falten nebenher Genauigkeit und Sorgfalt, aber auch mathematische Grundkenntnisse erlernen. Um die Freude daran zu erhöhen, damit das Lernen mit Freude einher geht, hat er einerseits „Lebensformen“ vorgestellt, Faltmodelle, die Alltagsdingen nahekommen wie der Brief oder das Haus, und andererseits sogenannte Schönheitsformen, die durch symmetrische Faltmuster entstehen und die Ästhetik ansprechen. In dem Buch habe ich einige der klassischen Modelle wie den Fisch oder das „Salz-und-Pfeffer-Fass“, das wir als Himmel und Hölle oder Nasenzwicker kennen, vorgestellt und mit Anregungen für die Gruppenarbeit in der Kita versehen. Dabei kommen dann auch Modelle vor, die heutige Kinder kennen und ansprechen wie der Marienkäfer.
Birgit Ebbert: Papierfalten in der Kita. Don Bosco 2019
Reißen und Schneiden in der Kita
Bereits in den Unterlagen von Friedrich Fröbel aus der Recherche für das erste Buch sind mir Faltschnitte begegnet, bei denen die Kinder in gefaltetes Papier Sterne und Muster schneiden. Daraus hat sich die Idee entwickelt, wie Kinder lernen, mit der Schere umzugehen. Schon war die Idee für das Buch „Reißen und Schneiden in der Kita“ da und ich habe Ideen gesammelt, wie Kinder schöne Dinge aus Papier reißen und schneiden sowie auch Papierfalten mit Scherenschnitt verbinden können. Dabei habe ich mich auch von über hundert Jahre alten Bastelbüchern inspirieren lassen, weil ich es so spannend finde, was Kinder schon damals gestaltet haben.
Birgit Ebbert: Reißen und Schneiden in der Kita. Don Bosco 2019
Stempeln und Drucken in der Kita
Der Verlag hatte dann die Idee, in einem dritten Buch weitere Grundlagen für die Arbeit mit Papier in Kitas aufzubereiten. Auch hier habe ich natürlich alles ausprobiert und konnte bei der Entwicklung auch auf meine eigene Kindergartenzeit als Kind und als Erwachsene während des Studiums zurückgreifen. Mir war allerdings wichtig, nicht mit Lebensmitteln zu stempeln oder zu drucken, weil ich Kindern diesen Umgang mit Nahrungsmitteln das angesichts von Hunger in der Welt nicht vermitteln möchte, also gibt es statt Kartoffeldruck Schwammdruck, Stempeln mit Stäbchen und anderen Utensilien, möglichst Alltagsmaterialien wie eine mit Band umwickelte Flasche oder Backförmchen.
Birgit Ebbert: Reißen und Schneiden in der Kita. Don Bosco 2020
Einige der Anregungen und Tipps für die kreative Arbeit in der Kita finden sich übrigens auch in meinem Blog www.papierzen.de