In dem Roman geht es um den 14-jährigen Mike, der wegen einer Gewalttat einige Wochen Arrest bekommt und dort über ein Computerprogramm mit seiner eigenen Geschichte konfrontiert wird und er begegnet Menschen, die an ihn glauben und ihm helfen, einen Ausweg zu finden. Ego-Trip ist mein erster Jugendroman, den ich geschrieben habe. Er ist in einem kleinen Verlag erschienen und irgendwie ein wenig untergegangen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mir eine Schulklasse ihre Fragen zum Buch schickte. Das Buch habe ich auch deshalb noch so gut vor Augen, weil ich die Idee dazu hatte, als ich in einem Kongress einen Vortrag hörte. Wovon dieser handelte, weiß ich nicht mehr, aber irgendetwas hat der Redner gesagt, dass meine Fantasie angekurbelt hat. Am Ende des Vortrags hatte ich das Konzept für den Roman fertig, in dem ich eine spannende Geschichte mit der Botschaft verbinden möchte, dass alles, was wir tun, das Ergebnis unserer Persönlichkeit, unserer Lebensgeschichte, unserer Erfahrungen, unserer Begegnungen und des Augenblicks ist. Das soll keine Taten entschuldigen, sondern ist aus meiner Sicht ein wichtiger Ansatz für die Prävention.
Birgit Ebbert: Ego-Trip. Computerrallye durch das Leben. Edition Zweihorn 2012
Und das sind die Fragen von Schüler:innen zu dem Buch
Was hat sie dazu bewegt, ein Buch über diese Thematik zu schreiben?
Die Frage, warum man etwas tut, beschäftigt mich schon, so lange ich denken kann – im Großen wie im Kleinen, im Guten wie im Bösen. Ich finde es bei allem faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich Menschen in der gleichen Situation reagieren. Wenn man nachfragt, erfährt man viel über die Menschen. Das Thema Gewalt habe ich gewählt, weil sich diese Suche nach den Hintergründen an einer konkreten Tat am besten zeigen lässt. Dem Computer habe ich eine so große Rolle zugeschrieben, weil ich sehe, dass er eine Art Zauber auslöst und uns dazu bringt, Dinge von uns preiszugeben, die wir nicht so leicht einem Fremden erzählen würden.
Sind es ihnen bekannte, reale Personen, an denen Sie sich bei der Ausgestaltung der Charaktere orientiert haben?
Da muss ich wirklich überlegen, weil diese Geschichte einfach da war. Nein, es sind keine Personen, die ich kenne, sondern eher Menschen, wie ich sie mir in manchen Situationen meines Lebens gewünscht hätte.
Wie viel Zeit haben Sie für das Schreiben des Romans gebraucht?
Diesen Roman habe ich in vier Wochen geschrieben. Das passiert mir manchmal, dass mich ein Thema und Figuren so packen, dass ich fast rund um die Uhr schreibe und auf Dinge verzichte, die ich sonst gerne tue.
Sie haben sich für ein relativ offenes Ende entschieden: Haben Sie sich auch mal überlegt, wie man den Roman hätte weiterschreiben können?
Ja, ich habe mir verschiedene Ausgänge überlegt. Aber keiner hat mich so richtig zufriedengestellt. Ich wollte das Buch auch nicht mit einem Happyend beenden, weil mir wichtig war, dass die Leser selbst weiterdenken.
Liegen wir richtig, wenn wir davon ausgehen, dass Steffi das Computerprogramm samt „Ekim“ entwickelt hat und jede Antwort von Mike für sie einsehbar ist?
Das ist eine der Fragen, die ich bewusst offen gelassen habe Aber ihr habt schon Recht. Ob nun genau Steffi das Programm geschrieben hat oder ein anderer Mitarbeiter der Einrichtung, darüber habe ich mir nicht so genau Gedanken gemacht. Aber sie haben Einsicht in die Antworten und können die Fragen je nach Antwort steuern.
Zu dem Buch sind Begleitmaterialien für Lehrer erschienen und es ist auch als E-Book erhältlich.