Vergessene Frauen in Hagen – HagenBuch2024

Vor zehn Tagen ist das neue HagenBuch erschienen, das Jahrbuch des Hagener Heimatbundes in Kooperation mit dem Ardenku-Verlag mit interessanten Beiträgen über ganz unterschiedliche Facetten der Stadt. Unter den Artikeln ist auch mein Beitrag über (wirkungs)starke Frauen in Hagen.

Eigentlich habe ich mich schon seit meinem Umzug nach Hagen gefragt, ob und welche Frauen hier  in der Stadt Einfluss hatten. Mir fiel damals auf, dass auf den Plakaten zu einer Wahl nur Männer zu sehen waren, das kannte ich weder aus Stuttgart noch aus Bochum. Als ich in diesem Jahr zwei Workshops in meiner Heimatstadt hatte, fiel mir dort eine – kostenfreie (!) – Broschüre über Frauen in Borken in die Hände. Daraufhin habe ich meine alten Rechercheergebnisse wieder herausgesucht und entschieden, zwischen Auftragsprojekten eine Idee zu realisieren, die ich schon lange habe: einen Rundgang durch Hagen auf den Spuren bedeutender Frauen zu entwickeln. Ich habe mich dabei auf die Innenstadt beschränkt und versucht, interessante Frauen aus der Geschichte Straßen, Plätzen oder Gebäuden zuzuordnen. Ich war tatsächlich erstaunt von den Frauen, die hier gewirkt haben und von denen ich noch nie gehört hatte, eine Ordensschwester, die vor der NS-Zeit schon eine Schule gegründet hat und durch einen cleveren Schachzug ihre Schule über die Kriegszeit gerettet hat. Besonders interessant – auch für die Rezeption von Frauengeschichte – finde ich die Geschichte von Agnes-Hilda von Hymen, die in Hagen die Gründung des deutschen Ablegers der Suchthilfeorganisation Blaues Kreuz initiiert hat. Bei Wikipedia wird sie allerdings nicht erwähnt, sondern nur der offizielle Gründer Johannes Schluckebier, denn – zu jener Zeit – durften Frauen noch nicht in Vereinen aktiv sein. Ich würde gerne wissen, wie viele Gründungen und Initiativen in Wirklichkeit von Frauen angestoßen wurden.

Der Artikel führt auf die Spuren folgender Frauen

  • Else Blauel (1879-1957)
  • Ursula Dörner (1940-2022)
  • Auguste Elbers (1863-1938)
  • Toni Farwick (1886-1979)
  • Liselotte Funcke (1918-2012)
  • Ida Gerhardi (1862-1927)
  • Hildegard Gerhardt-Wenzky (1911-?)
  • Mina Hartig (1869-1947)
  • Herta Hesse-Frielinghaus (1910-1988)
  • Rita Hüsken (1929-1995)
  • Erna Hüsmert (1895-1980)
  • Agnes-Hilda von Hymmen (1845-1899)
  • Schwester Maria Ludgera Klostermann (1882-1962)
  • Elisabeth Margarethe „Evangeline“ Lepsius (1889-1974)
  • Lore Mansfeld
  • Eva Niestrath-Berger (1914-1993)
  • Anna Oventrop (1878-1932)
  • Marie Paffrath (1898-2000)
  • Marianne Proll (1913-2004)
  • Luise Rehling (1896-1964)
  • Ingeburg Schubert-Neumann (1933-2009)
  • Alice Scotti (1878-1966)
  • Milly Steger (1881-1948)
  • Elisabeth Wolff (1900-1991)

Der Artikel in dem Buch enthält eine Zusammenfassung meiner Recherchen – in der Reihenfolge eines Rundgangs vom Volkspark bis zum Dr. Ferdinand-David-Park am AllerweltHaus. Die Leser:innen können also mit dem Buch einen Stadtrundgang auf den Spuren von Frauen unternehmen oder mich für eine Führung buchen 🙂 Das ist übrigens die Anzeige für meine Führungen in Hagen 🙂

Das Thema „Vergessene Frauen“ beschäftigt mich, seit ich für meine letzten Romane recherchiert habe. Einige der Ergebnisse meiner Recherchen finden sich bereits in meinem Blog „Vergessene Frauen„, sobald ich Zeit habe, arbeite ich die Porträts der spannenden Frauen aus dem HagenBuch-Artikel nach.

Ein Gedanke zu „Vergessene Frauen in Hagen – HagenBuch2024

  1. Pingback: Stadtrundgang über vergessene Frauen in Hagen - Autorin Dr. Birgit Ebbert

Kommentare sind geschlossen.