Als ich vor acht Jahren wieder angefangen habe, mit Papier zu falten, wollte ich mich damit vor allem vom Computer weglocken und entspannen. Inzwischen sind daraus Kunstwerke für Ausstellungen entstanden und Bücher mit Faltanregungen, die ich in Workshops weitergebe.In diesem Sommer gibt es einige besondere Veranstaltungen.
Falten zum Sternenfest Tanabata
Am 7. Juli wird in Japan das Sternenfest Tanabata gefeiert und dabei spielt die Dekoration aus Papier eine besondere Rolle. Ich habe das vor einigen Jahren zufällig entdeckt und freue mich, dass mich der Lynk Club Düsseldorf in diesem Jahr eingeladen hat, mit Familien in diesem Jahr diese Dekorationen zu falten. In einem Blogbeitrag auf PapierZen.de habe ich vor einigen Jahren die sieben Modelle und ihre Bedeutung beschrieben, für den Falttag in Düsseldorf habe ich diese etwas modifiziert, damit ich gleichzeitig möglichst viele Kinder begleiten konnte.
- Kinchaku (Geldbörse) … für Geld & Reichtum
- Sasatake (Luftschlangen) … für Schönheit & Kreativität
- Kamigoromo oder Kamui (Kimono) … für handwerkliche Fähigkeiten
- Orizu/ Senbatsuru (Kranich) … für Glück & langes Leben
- Tanzaku (Zettel mit Wünschen) … für verschiedene Wünsche
- Fukinagashi (Kugel mit Bändern) … für Schutz vor dem Bösen
- Kingyo (Fischernetz) … für gute Ernte & guten Fang
Papier in der Kunst
Am 13. Juli fand im Hagener Osthausmuseum noch einmal mein Workshop „Papier in der Kunst“ statt, in dem nicht nur gefaltet, sondern auch geschnitten und geklebt wird und das auf den Spuren von Künstler:innen aus dem letzten Jahrhundert. Es ging los mit einem gefalteten Vogel, der auf einem Bild von Adolphe Piot irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts auftaucht und endete bei einer Faltschnitt-Technik, die ich aus alten Bastelbüchern kenne und in einer Papierkunst-Ausstellung im Coda-Museum in Appeldoorn entdeckt habe. Natürlich war auch wieder Falten nach einem Foto aus dem Bauhaus dabei, auf das ich vor Jahren bei einer Ausstellung in Heilbronn gestoßen bin, dieses Mal haben wir uns von Hannah Höch zu Collagen inspirieren lassen und meine Lieblingstechnik, 3D-Bilder nach James Rizzi, durfte nicht fehlen.
Vielfalt aus Papier in Gotha
Nachdem im Mai und Juni meine Papierkunstwerke im AllerWeltHaus in Hagen zu sehen waren, reisen sie im Sommer nach Gotha, wo sie vom 24. August bis 29. September in der Stadtbibliothek Gotha präsentiert werden. Die Ausstellung war seit 2019, als ich in Gotha Stadtschreiberin war, geplant und hat sich durch die Pandemie verzögert. Aber nun ist es soweit und ich bin gespannt, ob sich überhaupt noch Menschen in Gotha an mich erinnern und zur Vernissage kommen. Auf jeden Fall werden die Bilder gut vier Wochen im Veranstaltungssaal zu sehen sein und da ist immer viel los, das weiß ich noch aus meinem Jahr in Gotha.
Zur Ausstellung „Vielfalt aus Papier“ in Gotha auf www.papierzen.de