Für das Jahr 2019 war ich von der Stadt Gotha als Stadtschreiberin ausgewählt worden und ich durfte mit dem Kurd-Laßwitz-Stipendium ein Jahr lang in einer Wohnung in einem historischen Gebäude wohnen. Im Rahmen des Stipendiums sollte ich ein halbes Jahr in Gotha verbringen, vor Ort Veranstaltungen durchführen, ein Werk vollenden und eine Kolumne für die Thüringer Allgemeine Zeitung schreiben.
Ein halbes Jahr in Häppchen
Da ich für das Jahr 2019 in Hagen schon viele Projekte geplant hatte, konnte ich das halbe Jahr in Häppchen umsetzen, was sich in vielerlei Hinsicht als tolle Lösung herausstellte. Auf diese Weise habe ich vom Schnee im Januar bis zur Wintersonne im Dezember alle Jahreszeiten in Gotha erlebt und vor allem so ziemlich alle Traditionsveranstaltungen im gesamten Jahr – vom Gothardusfest im Mai über den Ostereiermarkt im April, das Barockfest im August und Gotha glüht im September bis zum Weihnachtsmarkt im Dezember.
Highlights aus dem Stadtschreiberin-Jahr
In dem Jahr habe ich so viel erlebt, dass es mir schwerfällt, ein Highlight herauszugreifen, über manches habe ich gebloggt oder in der Kolumne geschrieben, aber alles habe ich im Herzen, zum Beispiel
- meine Lesungen, unter anderem im Frauenzentrum und im Ernst-Arnoldi-Haus
- die Schreibworkshops rund um „Grusel & Finster“ in der Stadtbücherei
- Origami-Workshops für Erwachsene und Kinder in der Stadtbücherei
- Tiere falten im Tierpark
- die Bauhaus-Ausstellungen im Schloss Friedenstein und KulturForum
- das Barockfest
- der Besuch im Ekhof-Theater
- die Besuche in Schloss Friedenstein, besonders die lange Museumsnacht
- das Brief-Projekt in einer Gothaer und einer Hagener Grundschule
- die Führung über den jüdischen Friedhof
- die Nachtwächter-Führung
- der Besuch der Kerzenfabrik …
Es waren so viele so schöne Eindrücke, die persönlichen Begegnungen habe ich hier noch ganz vergessen, an die ich mich auch gerne erinnere.
Meine Schreibprojekte in Gotha
In Gotha habe ich zwei Projekte realisiert, leider habe ich für das Kinderbuch „Regenbogenblitze“ noch keinen Verlag gefunden, weil dann die Pandemie kam. Das zweite Projekt habe ich fertiggestellt, nachdem ich mehrere Jahre dafür recherchiert und daran gearbeitet habe: „Den Traum im Blick“. Das Buch soll im Herbst 2022 erscheinen, wenn nicht wieder etwas dazwischenkommt.
Mein Fazit im Rückblick
Es war eine inspirierende und lehrreiche Zeit, in der ich viele Ideen gesammelt habe und viel Neues über das Leben in der anderen Hälfte Deutschlands zu meiner Jugendzeit erfahren habe. Ich bin dankbar, dass ich das Jahr vor der Pandemie in Gotha erleben konnte und werde auf jeden Fall wieder dorthin fahren, weil ich die Stadt in mein Herz geschlossen habe.
Die Blogbeiträge über meine Zeit in Gotha habe ich für Interessierte in einem PDF zusammengestellt.